Bd. 83: Interventions with/in Ethnography
Interventionen sind ein wesentlicher Bestandteil ethnografischer Feldforschungspraxis. In dieser Ausgabe diskutieren wir Interventionen mit, in und innerhalb ethnographischer Forschung und als spezifisches methodisches Verfahren. Die Beiträge in dieser Ausgabe der Kulturanthropologie Notizen geben Einblicke in die Praxis des Intervenierens in verschiedenen Bereichen wie der globalen Lebensmittelindustrie, dem Bergbau, oder der Sozialpsychiatrie und diskutieren die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf unsere eigene Forschungspraxis. Darüber hinaus wird die Kulturanthropologie als eine Veränderungswissenschaft diskutiert, die neue Konzepte benötigt, um den grundlegenden gesellschaftlichen Transformationen, die durch weitreichende digitale Informationssysteme und dem Aufstieg globaler Datenökonomien angestoßen werden, zu begegnen. Die Autor:innen reflektieren verschiedene experimentelle und kollaborative Formate während der Forschung und deren epistemische Auswirkungen. Die Beiträge der Ausgabe legen offen, wie dadurch Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt werden können, wie Interventionen das Potenzial haben, dominante Formen der Wissensproduktion zu verändern, und es ermöglichen, ethnografische Forschung neu zu denken und zu praktizieren. In diesem Sinne lädt das Heft die Leser:innen dazu ein, sowohl die Auswirkungen ethnographischer Interventionen in unseren Forschungsfeldern nachzuvollziehen, als auch das Veränderungspotenzial dieser Interventionen für die ethnographische Wissensproduktion ernst zu nehmen.
Eitel, Kathrin, Laura Otto, Martina Klausner, Gisela Welz (eds.), Interventions with/in Ethnography. Experiments, Collaborations, Epistemic Effects. Kulturanthropologie Notizen 83.