Extraordinary Ethnographic Encounters in Extraordinary Times
A Plea for Experimental Interventions in More-than-Business Relations
DOI:
https://doi.org/10.21248/ka-notizen.83.2Schlagworte:
experimentelle Interventionen, Privatwirtschaft, Lebensmittelindustrie, ethnographische Zusammenarbeit, AnthropozänAbstract
Angesichts der fortschreitenden Zuspitzung der ökologischen Krise durch etablierte Muster des Wirtschaftens werden in diesem Beitrag ethnographische Begegnungen mit Mainstream-Marktakteuren neu erwogen. Wirkungsvolle experimentelle Interventionen in hegemoniale marktwirtschaftliche Konfigurationen scheinen bislang kaum realisierbar, nicht zuletzt aufgrund diverser Unvereinbarkeiten zwischen akademischer ethnographischer Arbeit und geschäftlichem Agieren. Der Zugang zur Privatwirtschaft als bestehend aus Verflechtungen von Profit- und Wissensproduktion vermindert die epistemischen Fallstricke solcher Begegnungen. Mit Rückgriff auf empirische Einsichten in den Lebensmittelsektor schlägt der Beitrag vor, etwaige Zusammenarbeit mit Marktakteuren nicht als dyadisch zu konzipieren. Stattdessen wird hier für epistemische Kooperationen mit more-than-business Netzwerken plädiert, in denen Wissen und Praktiken des Geschäftlichen untrennbar miteinander verbunden sind. Solche experimentellen Interventionen können sich der Irritation dreier konstitutiver Säulen des zeitgenössischen Kapitalismus annehmen: der Beziehungen zwischen lokal situierten Wissenspraktiken und übergreifenden diskursiven Formationen, der Beziehungen zwischen formalisierter Expertise und privatwirtschaftlichem Agieren und der Beziehungen zwischen widerstreitenden Wahrheitsansprüchen und Werten.
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