Kulturanthropologie als Veränderungswissenschaft
DOI:
https://doi.org/10.21248/ka-notizen.83.6Schlagworte:
Digitale Transformation, 4. Industrie-kulturelle Revolution, Soziale Netzwerke, Kulturentstehung, new socials, Krise der Zusammenhänge, neue Ko-operations-, Konflikt- und KonsensformatAbstract
Es sagt sich so leicht: unsere Welt verändert sich. Was aber verändert sich oder wird verändert? Wodurch, durch wen, warum? Cui bono? Leben wir in einer Welt „kreativer Zufälle“, von denen der Physiker Klaus Mainzer (2007) spricht? Oder lenkt dies vom „Egoismus der Gene“ ab, den der britische Biologe Richard Dawkins (1976) betont. Geschieht oder passiert Veränderung? Wird sie gemacht? Sind ´Egoismen der Kultur´, des Marktes, der Ökonomie daran beteiligt? Woher kommen diese? Welchen Sinn haben sie bei globalen Kooperations- und Konsensanforderungen? Und was ist zu tun, wenn sich herausstellt, dass die Bedingungen umwälzender Veränderungen menschengemacht und brutal und gewaltförmig sind, wie Saskia Sassen in ihrem Buch „Ausgrenzungen“ (2015) beschrieb. Oder, wenn wir uns selbst, unsere Körper, unsere Seinsweisen, unsere Denkweisen absichtlich verändern, wir eine Cyborgisierung (Haraway 1991) betreiben? Muss Wissenschaft dann explizit politisch werden? Sollten die ersten Schritte eine „experimental respecification of sociality with digital technologies“ (Marres & Gerlitz 2019, 3, Anm.1) sein? Mit diesen wenigen Fragen stelle ich verändern und machen in den Vordergrund meines Essays. Der Text ist ein Plädoyer für eine Kulturanthropologie, die sich dem reproduktiven Gattungsverhalten ebenso widmet wie Kultur-, Sozial-, Kommunikations-, Urbanisierungs-praxen, Kreativität, Maschinen- und Technologieentwicklungen.
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