Vom Leidensträger zum Leistungsträger

Wie die Teilgabe von Menschen mit Beeinträchtigung an einer Museumsführung die Hierarchie von Wissen in Frage stellt

Autor/innen

  • Jonathan Greenleaf Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Goethe Universität Frankfurt am Main

DOI:

https://doi.org/10.21248/ka-notizen.84.25

Schlagworte:

Partizipation, Menschen mit Beeinträchtigung, Agency, Demokratisierung von Wissen, Möglichkeitsräume

Abstract

In dieser ethnografischen Studie wurde mithilfe von teilnehmender Beobachtung, Durchführung und systematischer Analyse von Interviews sowie Rückgriff auf sozialwissenschaftliche Literatur die Frage beantwortet, welche Lerneffekte eine Beteiligung von Menschen mit Beeinträchtigung an einer Museumsführung haben kann. Diese Beteiligung fand im Rahmen eines partizipativen Kooperationsprojektes der Lebenshilfe Frankfurt und sieben Frankfurter Museen in Teams von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung statt. Die Lerneffekte zeigen sich in Form eines Kreislaufs, der von Teilgabe zur Aufdeckung der Formatierungen von Beteiligung, zu Agency und über die Eröffnung von neuen Möglichkeitsräumen zu einer Demokratisierung von Wissen und damit wieder zu neuer Teilgabe führt. Es handelt sich deshalb um einen nachhaltigen Kreislauf, von dem alle Beteiligten – institutionell sowie individuell – in vielfältiger Hinsicht profitieren. Menschen mit Beeinträchtigung entwickeln sich innerhalb dieses Kreislaufs vom Leidensträger zum Leistungsträger.

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Veröffentlicht

2023-04-28

Zitationsvorschlag

Greenleaf, J. (2023). Vom Leidensträger zum Leistungsträger: Wie die Teilgabe von Menschen mit Beeinträchtigung an einer Museumsführung die Hierarchie von Wissen in Frage stellt. Kulturanthropologie Notizen, 84, 29–44. https://doi.org/10.21248/ka-notizen.84.25