Ein Gefühl für die Daten entwickeln

Eine ethnografische Annäherung an große Textdaten am Beispiel digitaler Chats

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.21248/ka-notizen.85.12

Schlagworte:

relationale Datenbanken, SQL, qualitative Analyse, Exploration, Chatdaten

Abstract

Die Bewältigung und Analyse großer digitaler Textdaten, wie digitaler Chat- oder Social Mediadaten, stellt Ethnograf:innen noch immer vor Herausforderungen. Trotz zahlreicher Entwicklungen in den Digital Humanities und Computational Social Sciences stehen qualitative, induktive und subjektzentrierte Ansätze zum Umgang mit großen Textdaten bislang weniger im Fokus methodischer Lösungsansätze. Am Beispiel digitaler Chatdaten stellt dieser Beitrag ein Vorgehen vor, das große Textdaten strukturiert und analysiert, und ordnet dieses Vorgehen in den ethnografischen Forschungsprozess ein. Das Vorgehen greift auf Relationale Datenbanken und SQL als Datenbankabfragesprache zurück, um Chatdaten verwalten, umstrukturieren und befragen zu können, sodass diese für die qualitative Analyse handhabbar werden. Der Einbezug von Chatdaten ermöglicht nicht nur neue Erkenntnisse. Vielmehr ermöglicht das Vorgehen Ethnograf:innen gerade zu Forschungsbeginn, ein Gefühl für die Daten zu entwickeln und Nähe zum Feld herzustellen. Der Text diskutiert Möglichkeiten und Grenzen sowohl des Vorgehens als auch der Analyse schriftlicher Chatdaten im ethnografischen Forschungsprozess.

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Veröffentlicht

2023-09-18

Zitationsvorschlag

Vepřek, L. H. (2023). Ein Gefühl für die Daten entwickeln: Eine ethnografische Annäherung an große Textdaten am Beispiel digitaler Chats. Kulturanthropologie Notizen, 85, 167–187. https://doi.org/10.21248/ka-notizen.85.12